Die Schlange an der Startnummerausgabe war noch lang, da musste Stadtlauf-Mitorganisator Jürgen Feyerabend-Syré verkünden: „Nix geht mehr.“ Alle Startnummern – insbesondere beim Sparkasse-Kinderlauf – waren vergeben. „Wir hatten schon mit den Voranmeldungen den alten Teilnehmerrekord von 1050 eingestellt. Mit den 200 Nachmeldungen vom Renntag haben wir nochmal ordentlich einen drauf‘ gesetzt“, zieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge Bilanz. „Mir fiel es sehr schwer, so vielen Kindern sagen zu müssen, dass sie heute leider nicht laufen können. Diese enttäuschten Gesichter – die allerdings vermeidbar wären, wenn die Eltern die Voranmeldung nutzen und sich nicht erst auf den letzten Drücker entscheiden würden – waren der einzige Wermutstropfen an diesem fantastischen Tag.“
Die optimalen Bedingungen waren sicherlich ein Grund, warum es zur 20. Jubiläums-Ausgabe des Stadtlaufs Erding so viele Läufer zum Schrannenplatz zog. Strahlender Sonnenschein, rund 18 Grad und kein Wind, ließen die kleinen und großen Sportler auf Rekordjagd gehen. Den Stadtwerke-Lauf über 5 km holten sich Jessica Kuchenbecker (LG Stadtwerke München) in 20:55,7 Minuten sowie Patrick Digel (MRRC München) in 17:08,4 Minuten. Auf Rang Zwei liefen mit herausragenden Leistungen die beiden TriKids-Athleten Adam Ahmed (17:57 Minuten) und Milla Rudolph (21:17 Minuten).
Für den Sieg über die 10 Kilometer durften Eva Schultz (LG Passau), die mit 34:56 Minuten die insgesamt viertschnellste Zeit des Tages lief, und c32:21 Minuten) den Erdinger Alkoholfrei-Humpn in Empfang nehmen.
Trotz sportlicher Topleistungen ist und bleibt der Stadtlauf Erding ein Sportfest für die ganze Familie, bei dem der Spaß an Bewegung im Vordergrund steht. Da sieht man Mamas und Papas, die den Nachwuchs im Jogger mit auf die Strecke nehmen, eine vierköpfige indische Crew eines Privatjets, die ihren kurzen Stop-Over in Erding nutzt, um zwischen Jetlag und Oktoberfest die 5 Kilometer zu bestreiten und die strahlenden Gesichter der Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte St. Nikolaus, die als Inklusions-Gruppe ihre ganz eigene Wertung bekamen. Fast 20 kleine Läuferinnen und Läufer gaben beim 800 Meter-Lauf mit ihren Eltern ihr Bestes und kamen alle glücklich ins Ziel.
Begleitet und angefeuert wurden alle Läufer*innen von DJ Stefan Acker, den Sambatrommlern, den Isentaler Schalmeien, der TriKids-Fanmeile am Kreisel in der Landshuter Straße und der mittlerweile traditionellen „Sound-Kurvn“ an der Niedermühle, die die Anwohnerfamilie jedes Jahr auf die Beine stellt. „Es war wieder mal eine tolle Veranstaltung. Ich bin mitgelaufen, die anderen haben begeistert angefeuert. Nur schade, dass die Laufstrecke des Stadttriathlons nicht an unserem Haus vorbeiführt“, erzählt sie. Auch die zahlreichen Zuschauer genossen die Rennatmosphäre bei Sonnenschein im Biergarten, auf der Fitnessmesse am Kleinen Platz und feuerten auch die letzte Läuferin des Tages an, als gingen es zum dem Sieg. Kurz nach 17 Uhr übergab sport1-Moderator Hartwig Thöne, der alle Wettbewerbe gekonnt unterhaltsam kommentiert hatte, bei der Siegerehrung die letzten Preise – rund zwei Stunden später war von einem Stadtlauf nichts mehr zu sehen. Dank großartigem Helferteam, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, waren Biertische, Sonnenschirme, Gitter und Absperrungen im Nu verräumt.
Jetzt heißt es für alle Beteiligten „Gute Regeneration“ – und bis nächstes Jahr: Beim 21. Stadtlauf Erding!