Das Jubiläum des Stadttriathlons in Erding war so spannend, dass selbst die Bojen beschlossen, sich nicht mehr an ihren Platz zu halten. Aber dazu später mehr…
Knapp 1400 große und kleine Athleten, dazu Fans und Familien haben sich auf den Weg gemacht, um die große „Geburtstagsparty“ bei bestem Triathlon-Wetter mitzuerleben. Der junge Jonas Pertschi vom Tri-Team Schongau stahl allen die Show – und das mit nur 16 Jahren! Mit einer Zeit von 58:07 Minuten auf der Volksdistanz zeigte er, dass er nicht nur jung, sondern auch ziemlich schnell ist. „Das ist einer meiner größten Erfolge“, sagte er strahlend mit seinem Sieger-Humpn in der Hand. Und wer weiß, vielleicht wird er ja bald der nächste Profi, der die Szene aufmischt – er hat jedenfalls Großes vor!

Bei den Damen war Lina Veith vom Tri-Force Fulda die Schnellste des Tages und holte sich in 1:03:40 Stunden den ersten Platz. Den Traum vom Triathlon-Profi lebt Andreas Dreitz vom Erdinger Active Team schon eine ganze Weile und zeigte auf der Olympischen Distanz, dass ihm auch die kürzeren Rennen liegen. Mit einem Vorsprung von rund fünf Minuten kam er in 1:49:02 Stunden ins Ziel und schwärmte: „Tolle Strecke, tolle Atmosphäre, ich liebe diese kleinen Rennen.“ 2011 war er das erste Mal in Erding am Start. „Das war der erste Schritt in Richtung Erdinger-Team. Ich wurde zwar nur Zweiter, aber damals wurde man hier auf mich aufmerksam“, erzählt der Oberfranke. Für die laufende Saison hat er noch einiges auf der To Do-Liste: die Challenge Roth und Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Bei den Frauen holte sich Marie Pöllinger aus Regensburg überraschend den 1. Platz vor Katrin Esefeld von der LG Mettenheim. Sie selbst war komplett überrascht von ihrem Sieg (2:10:47 Stunden). „Beim Laufen bin ich ein bisschen eingegangen, aber insgesamt war es ein sehr solides Rennen. Ich fühle mich geehrt, neben Andi Dreitz auf dem Siegerpodest zu stehen.“

Aber Erding wäre nicht Erding, wenn es hier nur um (angehenden) Profi-Sport ginge. Hier geht es um die Liebe zum Sport: Die Kleinsten, die erstmal nur einen Duathlon bestreiten und die Betagtesten, werden ebenso gefeiert wie die großen Helden der Szene. Insbesondere Toni Kral, der älteste Teilnehmer der Jubiläumsausgabe, war seit 2012 dabei – nur zwei Zwangspausen musste er einlegen, einmal durch Corona und das zweite Mal durch Herzprobleme. „Ich war so froh, als mein Arzt das am Montag das „Go“ gegeben hat für den Wettkampf. Ich bin super zufrieden mit meinem Rennen, besonders, weil mich meine Enkel begleitet haben“, sagte er. Ebenfalls unsicher war der Start von Anneke Hertig. Die Schweizerin hatte ihren Start in Erding beim Partner-Triathlon Inferno gewonnen. Sie kollidierte in der Vorbereitung beim Radfahren mit einem Pferd und brach sich das Schlüsselbein. „Mit dem Kraulen war es heute schwierig, aber es war eine tolle Veranstaltung“, sagte sie lachend.
Der Tag wurde moderiert von Hartwig Thöne und Profi-Triathletin Daniela Bleymehl – die gerade ihr drittes Kind erwartet und deshalb eine kleine Wettkampfpause macht. Aber sie freut sich schon, wenn sie wieder in Erding starten kann und die einzigartige Atmosphäre genießen kann. Angefeuert von tausenden Zuschauer, den Safado Samba-Trommlern, Cheerleadern vom EHC München und den Ultra-Fans, die in den vom Erdinger Weißbräu gesponsorten Fanmeilen richtig Stimmung machten.

Auch wenn es den Stadttriathlon schon seit 30 Jahren gibt, passieren bei uns auch immer wieder Dinge, die es noch nie gab. Genau hier sehen wir aber auch, dass Triathlon eine Natursportart ist. Manche Dinge haben wir aber nicht in der Hand. So gab es heuer einen Bienenausbruch am Rande der Radstrecke, der glücklicherweise durch ein gut funktionierendes Team-Work aus Streckenposten, Feuerwehr, BRK, und das schnelle und beherzte Eingreifen einer Imkerin unter Kontrolle gebracht werden konnte, da ansonsten eine Wettkampfunterbrechung unvermeidbar gewesen wäre. Aber auch der bodennahe Wind am Kronthaler Weiher machte den Schwimmern zu schaffen. Das hatte zur Folge, dass eine Boje unfreiwillig etwas auf Wanderschaft ging und den Schwimmpart für einige um ein paar Extrameter verlängerte.

Auch der Aufbau im Ziel war in diesem Jahr neu – gezwungenermaßen durch die Baustelle vor der Müller Drogerie. „Letztendlich war es jedoch ein Glück. Die neue Zielgerade kam super an, ich denke das werden wir beibehalten“, sagt Jürgen Feyerabend-Syré, Mitglied des Organisationsteam des Trisport Erding. „Es war total klasse.“

Jetzt heißt es Aufräumen, Nachbereiten und wieder Vorbereiten – dass auch der 31. Stadttriathlon Erding am Sonntag, den 14. Juni 2026 wieder ein Fest für alle wird!
Alle Ergebnisse des 30. Stadttriathlon Erding findet ihr hier. Weitere Impressionen findet Ihr in Kürze auch bei Sportshot.de.

Text/Bilder: Caroline Cornfine & Martin Schönfelder