Bei dieser Überschrift könnte man vermuten, dass es sich um die Eröffnung der Winterbader-Saison handelt. Aber weit gefehlt, denn am letzten Wochenende im September gab sich die Cross-Triathlon-Elite am Molveno-See in den Südtiroler Dolomiten ihr Stelldichein.
Die XTERRA-Weltmeisterschaften fanden dieses Jahr zum dritten Mal in Folge in der italienischen Provinz Trentino statt, nachdem sie zuvor 25 Jahre lang auf der Insel Maui (Hawaii) beheimatet waren. Wie auch beim Ironman Hawaii soll auch die XTERRA-Weltmeisterschaft über die Kontinente rotieren, von Europa nach Asien, Afrika und Amerika.
Der XTERRA Molvena bildet aber nicht nur krönenden Abschluss der Weltmeisterschaft, denn neben den Profis sind auch in der offenen Sprintwertung Athleten und Athleten aus allen Ländern vertreten und messen sich auf denselben unerbittlichen Trails des Trentino vor der Kulisse der hoch aufragenden Brenta-Dolomiten. Ebenso am Start war unser TriKids-Trainer Martin Schönfelder, der mittlerweile mit dem dritten Start in der XTERRA-Serie großen Gefallen an der etwas besonderen Art von Triathlon in der Natur gefunden hat.
Auch die Region um den Molveno-See ist nicht von dem Regen der letzten Wochen verschont geblieben, was den Trails, insbesondere auf der Radstrecke, eine zusätzliche Herausforderung gegeben hat. Vor der zweiten Disziplin war aber zunächst das Schwimmen zu absolvieren. Hier war aber nicht unbedingt die Streckenlänge die Herausforderung, sondern vielmehr die kühlen Temperaturen von knapp über 0°C Außentemperatur am Wettkampfmorgen. So absolvierten nahezu alle den Checkin und den Weg zur Schwimmstrecke in Winterklamotten. Glücklicherweise schob sich kurz nach 9 Uhr die Sonne allmählich über die Dolomiten und erwärmte langsam, aber sicher, zumindest die Lauft auf ein angenehmes Maß; ganz im Gegenteil zum Wasser. Der Molveno-See hatte gerade mal die notwendige Temperatur, dass man überhaupt schwimmen durfte; was auch entsprechend vom Moderator hervorgehoben wurde: „If you feel the water, you will feel that you are still alive!“.
Nach dem kühlen Auftakt von 750 Metern kam aber die schnelle Erwärmung, denn es ging für nahezu 10 Kilometer konstant bergauf. Den 500 Höhenmetern nicht genug, ging es über unzählige Wurzelwege und durch Matschlöcher hinauf zum Wendepunkt auf 1300 Metern.
Auf den Restlichen 6 Kilometern ging es dann eigentlich „nur noch“ bergab. Den Anfang machte ein wunderschöner Flow-Trail, mit schönen Steilkurven, Wellen und kleinen Sprüngen. Doch der Flow-Genuss endete alsbald in feuchten Wurzelwegen und Steinpassagen. Hier heißt es dem Rad vertrauen und sturzfrei ankommen. Zurück in der kleinen Stadt Molveno ging es im Tiefflug über Treppen, durch Häuserschlauchten und eine Reihe von künstlichen Rampen und Hindernissen zurück zum See.
Wer es bis hierher geschafft hat, kann sich glücklich schätzen. Zwar führt der abschließende 5 Kilometer lange Crosslauf über steinige Pfade und Wanderwege, dieser ist aber bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die Mountainbike-Strecke. Nach ein paar Zuschauerschleifen durch die wunderschöne XTERRA-Event-Arena war das Ziel in Sicht; wo nach italienischer Manier leckere Pizza und Focaccia gereicht wurden. Für Martin blieb die Uhr bei 2:12 Std. stehen. Mit dieser Zeit erreichte erreichte den 40. Gesamtrang unter den Männern und Platz 5 von 12 Startern in der Altersklasse 50-54.
Cross-Triathlon ist nicht nur eine Ausdauersportart, sondern vielmehr auch ein Erlebnis, das einem lange im Sinn bleibt. Und mal sehen, wo es das nächste Mal hingeht.